"Die Gemeinde Wennigsen befasst sich derzeit intensiv mit
ihrer Geschichte. Zum einen steht das 50-jährige Gemeindejubiläum im kommenden
Jahr vor der Tür. Zum anderen hat der Rat eine Aufarbeitung der Zeit des
Nationalsozialismus beschlossen. Neben den zwei großen Themen wird im kommenden
Jahr auch eine Vielzahl an Jubiläen in unseren Vereinen und Ortschaften
gefeiert.
Das Gemeindejubiläum soll 2020 am Sonnabend, 26. September,
gefeiert werden.
Der Hintergrund: Am 1. Januar 1970 trat das „Wennigsen-Gesetz“ in
Kraft. Dieses hatte der Landtag am 25. November des Vorjahres unter
Federführung von Innenminister Richard Lehners beschlossen. Es umfasste nur
drei Paragraphen und fasste die damaligen eigenständigen Gemeinden zur
Großgemeinde zusammen. Mit 53 Quadratkilometern wurde damals die größte
gemeindliche Gebietskörperschaft im Raum Hannover begründet – mittlerweile ist
Wennigsen nach Einwohnerzahlen die kleinste Gemeinde der Region und
flächenmäßig im unteren Mittelfeld.
Bereits zwei Mal tagte eine Arbeitsgruppe mit breiter
Unterstützung der Bürgerschaft, den Vereinen und Ortschaften. Auch die
Wirtschaftliche Interessengemeinschaft, der Präventionsrat und der Tourismusservice
waren mit dabei. Es soll ein buntes Fest rund ums Rathaus werden, bei dem sich
alle acht Wennigser Ortsteile vorstellen können. Derzeit beraten alle Ortsräte
ihre Beteiligung. Ideen aus der Bürgerschaft sind herzlich willkommen!
Natürlich werden auch Sponsoren gesucht, die bereit sind, die Veranstaltung zu
unterstützen.
Zu den weiteren Feierlichkeiten gehören das 100.
Stiftungsfest des Gesellschaftsclubs Freundschaft in der Wennigser Mark,
gefeiert mit dem großen Zwetschenfest. Auch der Fußball in Wennigsen wird 100
Jahre alt. Auf fünf Jahrzehnte kommt der Kneipverein und immerhin 25 Jahre alt
wird die KGS. Auch Feuerwehren und weitere Vereine jubilieren.
Neben dem Feiern gibt es auch ernste Blicke in die Historie.
So hat der Gemeinderat jüngst einstimmig beschlossen, die Zeit des
Nationalsozialismus in Wennigsen aufzuarbeiten. Da es im Gemeindearchiv fast
gar keine Unterlagen gibt, ist hier die Hilfe der Bürger gefragt. Wer hat noch
alte Fotos oder Erinnerungen aus erster oder zweiter Hand? Da die Zeitzeugen
schwinden, sind unsere Jahre die letzten, in denen wir noch mit Menschen
sprechen können, die die Zeit durchlebten.
Zudem hat der Rat sich dafür ausgesprochen, zwei offizielle
Gedenkfeiern der Gemeinde durchzuführen. Eine am 9. November zum Mahnen, dass
sich Ereignisse wie die Reichspogromnacht nicht wiederholen. Zum anderen am 27.
Januar, dem Tag als 1945 das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde. Was
mich besonders freut: Das Jugendparlament hat sich bereits in seiner aktuellen
Klausurtagung mit dem Gedenken beschäftigt. Das jüngste politische Gremium der
Gemeinde hat zugesagt, sich aktiv zu beteiligen."
Ein schönes Wochenende wünscht
Christoph Meineke
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