Es ist soweit: Die Gemeinde
Wennigsen (Deister) hat die Vergabe der Bauleistungen für das Sanierungsgebiet
Ortsmitte Wennigsen beschlossen. Die Firma Beton- und Monierbau aus Nordhorn
wird Ende März mit den Bauarbeiten starten. Rund 5,7 Mio. Euro wird die
Maßnahme kosten und in neun Sanierungsabschnitten bis ins Jahr 2022 andauern. Beginn
wird an der Kreuzung Heitmüller sein. Damit gehen Jahrzehnte der Diskussion nun in die aktive Phase über, in der Bagger rollen und an einer attraktiven Ortsmitte gearbeitet wird!
Hier meine heutige Pressemitteilung im Wortlaut:
Bereits im Sommer hatte die Gemeinde die Sanierung der
Ortsmitte ausgeschrieben. Aus Kostengründen ist die Ausschreibung jedoch
aufgehoben worden. In der Folge hat das Ingenieurbüro bpr die Leistungsverzeichnisse überarbeitet und aktualisiert. Unter
anderem sind zwischenzeitlich ergangene Auflagen mit eingearbeitet worden, die
von den Baufirmen mit zu veranlassen sind. Dazu gehört eine archäologische
Untersuchung der Kreuzung Heitmüller, die aufgrund der Nähe zum historischen
Kloster seitens der Region Hannover als notwendig erachtet wird. Dazu gehört
auch eine Kampfmittelsondierung, da es in Wennigsen noch Verdachtsflächen für
Bombenabwürfe gibt. Zudem finden sich nun auch Maßnahmen für Dritte im
Leistungsverzeichnis. Dazu gehört die Sanierung der Landesstraße zwischen der Kreuzung
und dem Zebrastreifen in Richtung Friedhof im Auftrag der Niedersächsischen
Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Neun interessierte Firmen haben Unterlagen abgefordert, zwei
haben ein Angebot abgegeben. In der neuen Ausschreibung, die im Dezember 2019 auf
den Markt gegeben wurde, bestand für die Firmen
die Möglichkeit, mehrere Hauptangebote mit unterschiedlichen Startterminen
zwischen März und Mai abzugeben. Diese Flexibilisierung sollte dazu dienen,
günstigere Angebote zu erhalten. Diese Möglichkeit hat jedoch keine Bieterin
genutzt. Die günstigste Bieterin ist mit einer Angebotssumme von rund 5,7 Mio.
Euro die Firma Beton- und Monierbau GmbH aus Nordhorn. Die Auftragssumme
beinhaltet nicht nur Bauleistungen für die Gemeinde Wennigsen (Deister),
sondern auch für das Land sowie Leitungsträger wie die Avacon (Strom und Gas)
oder Purena (Frischwasser). Auf Dritte entfällt ein Anteil von ca. 400.000
Euro
Der Hintergrund, dass wenige Firmen abgegeben haben und es
zu einem hohen Submissionsergebnis kam, dürfte die komplexe Bauweise im Bestand
unter Aufrechterhaltung des Anliefer- und Kundenverkehrs sein sowie die
Vielzahl und Kleinteiligkeit der Bauabschnitte. Hinzu kommt eine allgemein extrem
gut laufende Tiefbaukonjunktur. Im Speziellen hat es eine erhebliche Steigerung
der Materialpreise gegeben, insbesondere für Beton- und Asphaltprodukte. Obwohl
die Baumaßnahme für die Gemeinde 590.000 Euro über der letzten Kostenschätzung
liegt, hat sich die Gemeinde für eine Auftragserteilung entschieden. Da mit
weiterhin steigenden Preisen zu rechnen ist, musste sich das Unternehmen für
die gesamte Bauzeit an die heutigen Preise binden.
Zwischen Baufirma, Gemeinde und Ingenieurbüro wird nun der
Bauzeitenplan abgesprochen. Ein Auftaktgespräch hat gestern im Rathaus
stattgefunden, an dem auch Leitungsträger, Regiobus, die Straßenverkehrsbehörde
und weitere teilgenommen haben.
Geplant ist, dass der erste Sanierungsabschnitt im März
beginnen soll. Schwerpunkt ist die Kreuzung Heitmüller, wo insbesondere
umfangreicher Kanalbau getätigt werden muss. Die Fahrbahn wird entsprechend der
aktuellen Schwenkradien aufgeweitet, um allen Verkehrsteilnehmern mehr
Übersichtlichkeit und Sicherheit zu geben. Das Unternehmen wird im Auftrag des
Landes auch den Bereich von der Bushaltestelle am Rathaus bis zur Einmündung
Sorsumer Straße sanieren. Insgesamt sind neun Bauabschnitte geplant, um Kunden
und Anlieferverkehr die Möglichkeit zu geben, die Geschäfte zu erreichen. Die Zufahrt
zur Hauptstraße ist während der gesamten Bauzeit stets von einer Seite aus gesichert
sowie in der meisten Zeit auch von den Nebenstraßen.
Der Sanierung gingen jahrzehntelange politische Beratungen
voraus. Im Jahr 2014 hat der Rat der Gemeinde Wennigsen ein „Integriertes
Stadtentwicklungskonzept“ beschlossen, um die Sanierung des Ortskernes durch
die städtebauliche Bundes- und Landesförderung unterstützen zu lassen. Bund und
Land fördern die Maßnahme mit bis zu 2,8 Mio. Euro. Die Sanierung wird begleitet
durch einen Sanierungsträger, die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) in
Hannover. Diese koordiniert zwischen den fördermittelgebenden Stellen und der
Gemeinde. In der Gemeinde hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus
Ratsmitgliedern, Anliegern, Wirtschaftstreibenden und Vereinsvertretern die
Planungen in den zurückliegenden Jahren begleitet. Weitere Beschlüsse,
beispielsweise über einen Verfügungsfonds zur Belebung der Hauptstraße während
der Baumaßnahme, sollen hier nun für die politische Beschlussfassung vorbereitet
werden.
Zur Kommunikation zwischen allen Beteiligten hat der Rat der
Gemeinde Wennigsen beschlossen, einen „Baustellenkümmerer“ einzusetzen. Diese
Funktion nimmt Herr Horst Lahmsen wahr.
Keine Kommentare:
Kommentar posten
Ihre Meinung ist mir wichtig - vielen Dank, dass Sie einen Kommentar hinterlassen möchten. Nach dem Eintrag wird dieser zur Freigabe zunächst auf Spam, Unflätiges oder Verstöße gegen die "Netiquette" geprüft. Ich bemühe mich, die Kommentare umgehend freizugeben.